Gesundheit

HIV-Test: Gründe, Funktion & Vorgehensweise

Das Humanes Immundefizienz-Virus (HIV) kann unbehandelt zu Aids führen. Diese Erkrankung kann zahlreiche weitere Beschwerden und Krankheiten nach sich ziehen. Aus diesem Grund gilt eine Infektion mit HIV zu vermeiden. Doch was tun, wenn eine Risikosituation stattgefunden hat? Und wie kann ein HIV-Test helfen?

Wann ist es sinnvoll, sich auf HIV testen zu lassen?

Es gibt einige Gründe, die dafürsprechen, sich auf HIV testen zu lassen. Wer ausschließen möchte, dass er sich mit dem Virus infiziert hat, sollte einen solchen Test durchführen. Dabei ist es sinnvoll, sich frühestens 6 Wochen nach der letzten Risikosituation testen zu lassen. Erst dann lässt sich eine mögliche Infektion ausschließen.

Die Übertragung von HIV erfolgt mittels Körperflüssigkeiten. Dazu zählen:

  • Blut
  • Samenflüssigkeit
  • Scheidenflüssigkeit
  • Flüssigkeitsfilm auf der Darmschleimhaut
  • Muttermilch

Somit muss es sich bei einer Risikosituation nicht zwingend um ungeschützten Geschlechtsverkehr handeln, obwohl dies die wohl häufigste Ansteckungsart ist. Auch die gemeinsame Benutzung von Spritzen, wie es beim intravenösen Drogengebrauch vorkommt, birgt ein gewisses Risiko. Zudem ist eine Mutter-Kind-Übertragung des Virus durch Schwangerschaft, Geburt oder das Stillen möglich. Wer den Verdacht hat, sich bei einer dieser Situationen infiziert zu haben, tut gut daran, einen HIV-Test zu machen.

Übrigens: Im Alltag gibt es kaum Ansteckungsmöglichkeiten. Weder die Benutzung öffentlicher Toiletten noch der Besuch von Schwimmbad und Sauna oder eine Tätowierung durch eine Fachkraft kann eine HIV-Infektion nach sich ziehen. Besondere Vorsichtsmaßnahmen sind somit im alltäglichen Leben nicht nötig. Im Krankenhaus oder beim Arzt gibt es spezielle Hygienevorschriften, die Patienten vor einer Infektion schützen.

Risikokontakt – was tun?

Wer bereits kurz nach einer Situation erkennt, dass ein bestimmtes Risiko besteht, kann unter bestimmten Voraussetzungen eine Infektion mit dem Virus vermeiden. Was kann man tun, damit man verhindert, HIV-positiv zu werden?

In diesem Zuge spricht man von PEP. Dies ist die Abkürzung für Postexpositionsprophylaxe und bedeutet so viel wie „Nach-Risiko-Vorsorge“ oder „Medikamente nach einem Risiko“. Die Einnahme solcher speziellen Medikamente sollte im besten Fall 24 Stunden nach einem Risikokontakt begonnen werden, spätestens aber nach 48 Stunden.

Im Zuge einer PEP werden spezielle HIV-Medikamente über einen Zeitraum von 4 Wochen eingenommen. Sie können schwere Nebenwirkungen haben, können jedoch auch die Infektion mit dem Virus verhindern. Allerdings kennen sich nur spezialisierte Krankenhäuser und Arztpraxen mit dieser Art der Prophylaxe aus.

Wer eine PEP machen will, muss vor dem Start, vier Wochen danach und dann in Abständen von 3 Monaten einen HIV-Test durchführen. Näheres erfahren Betroffene bei ihrem Arzt.

So wichtig ist ein HIV-Test

Ein HIV-Test ist deshalb so wichtig, da er die einzige Möglichkeit ist, auf die man herausfinden kann, ob man sich mit dem Virus angesteckt hat oder nicht. Zudem gibt ein negatives Testergebnis eine gewisse Sicherheit. Besonders dann, wenn es darum geht, ungeschützten Geschlechtsverkehr zu haben, sollten beide Partner vorab einen HIV-Test machen. Dadurch schützen sich beide Seiten vor einer möglichen Infektion.

Auch dann, wenn der HIV-Test positiv ist, hat dies einen großen Vorteil. Ab diesem Zeitpunkt hat man die Gewissheit, HIV-positiv zu sein und kann andere durch entsprechende Sicherheitsmaßnahmen schützen. Zudem kann man frühzeitig mit einer Behandlung beginnen. Ein positives Testergebnis ist keineswegs ein Todesurteil! Mit HIV kann man gut und lange leben – es gibt nur einige Veränderungen, die man selbst vornehmen muss.

Wie funktioniert ein HIV-Test?

Ein negativer HIV-Test

Die gängigste Form, sich auf HIV testen zu lassen, ist der Labortest beim Gesundheitsamt. Dort werden sowohl ein Bestandteil von HIV (Antigen) sowie Antikörper gegen das Virus nachgewiesen. Dazu wird Blut abgenommen, das im Labor getestet wird. Allerdings können Betroffene auch einen HIV-Selbsttest mit Speichel machen.

Der große Vorteil eines solchen Selbsttests ist, dass man sich bequem von zu Hause aus testen kann und keine Blutabnahme vornehmen lassen muss. Die Fahrt zum Gesundheitsamt und das Risiko auf unangenehme Fragen bleiben einem somit erspart. Allerdings gibt es etwas Wichtiges zu beachten: Diese Art von HIV-Test sollte noch nicht 6 Wochen nach einer Risikosituation erfolgen. In diesem Fall ist es besser, mindestens 3 Monate lang zu warten. Andernfalls sind die Antikörper, welche mit dem HIV-Selbsttest ermittelt werden, womöglich noch nicht nachweisbar.

Wissenswertes rund um den HIV-Test

Wer die Vermutung hat, sich mit HIV infiziert zu haben, verspürt eine große Erleichterung, wenn der Test negativ ausfällt. Dennoch sollte man sich nicht in zu großer Sicherheit wähnen. Ein negatives Testergebnis deutet lediglich darauf hin, dass sich keine Antikörper oder Antigene im Blut befinden. Wurde der HIV-Test somit zu früh gemacht, kann es sein, dass fälschlicherweise ein negatives Testergebnis angezeigt wird. Es ist somit dringend nötig, die empfohlene Dauer nach einer Risikosituation abzuwarten, bevor man sich testen lässt.

Ist man einmal HIV-positiv, lässt sich das nicht ändern. HIV lässt sich nicht heilen, sondern nur mit Medikamenten behandeln. Man spricht daher auch von einer chronischen Erkrankung. Wer ein positives Testergebnis erhalten hat, sollte sich somit schnellstmöglich in Therapie begeben. Es ist wichtig, zügig entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Zu diesem Zweck gibt es spezielle HIV-Schwerpunktkliniken und -praxen. Die dort angestellten Fachärzte sind auf HIV-Erkrankungen spezialisiert.

Wie oft man sich auf HIV testen lassen sollte, hängt von vielen individuellen Faktoren ab. Dass ein Test nach einem Risikokontakt erfolgen sollte, ist den meisten klar. Experten raten Männern, die Geschlechtsverkehr mit anderen Männern haben, zu einer jährlichen Testung. Auch schwangere Frauen sollten vorsichtshalber einen HIV-Test durchführen lassen, um eine Übertragung auf das Baby zu vermeiden.

Fazit: HIV-Test als wichtige Absicherung

Wer HIV-negativ ist, kann sich vor dem Virus schützen. Mithilfe eines HIV-Tests lässt sich ermitteln, ob eine Infektion vorliegt oder nicht. Grundsätzlich ist eine Testung sinnvoll, wenn ungeschützter Geschlechtsverkehr geplant ist oder man sich in eine Risikosituation begeben hat. Bei einem positiven Testergebnis ist es ratsam, schnellstmöglich mit der Einnahme spezieller HIV-Medikamente zu beginnen und ausschließlich geschützten Geschlechtsverkehr zu haben, um andere zu schützen.

 

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