Gesundheit

Tageslicht und seine Auswirkung auf die menschliche Gesundheit

Menschen sind so gemacht, dass sie regelmäßig Tageslicht benötigen. Doch warum ist das so und welche Effekte hat Licht auf den menschlichen Organismus? Kann Licht uns auch schaden? Die Antworten auf diese und weitere Fragen gibt folgender Artikel.

So verändert sich die Stimmung mit dem Licht

Vielleicht hat man es an sich selbst schon einmal bemerkt oder es ist bei einem Freund aufgefallen: Die Stimmung von Menschen verändert sich, je nachdem, wie viel Licht zur Verfügung steht. Menschen fühlen sich in der Dunkelheit anders als dann, wenn es hell ist.

Das ist mitunter der Grund, weshalb Menschen im Sommer meist fröhlicher und motivierter sind als im Winter, wenn die Sonnenstunden stark beschränkt sind. Denn: Im Sommer wirken auf den Körper bis zu 100.000 Lux und im Winter nur 3.500 Lux.

Lux ist übrigens die Einheit für die Beleuchtungsstärke. Sie sagt aus, wie viel Lichtstrom einer Lichtquelle auf eine Fläche fällt. Man kann sie also mit Lichtintensität wiedergeben.

Das hat nicht nur etwas damit zu tun, dass man die Sonne vielleicht lieber mag als die Dunkelheit. Nein – Tageslicht hat einen Einfluss auf die Hormone des Menschen. Wer zu wenig Tageslicht abbekommt, ist nicht selten müde, schlapp, antriebslos und womöglich sogar depressiv.

Der Einfluss von Tageslicht auf die Hormone

Serotonin ist das Hormon, das dazu führt, dass wir Glück empfinden. Außerdem reagieren Menschen gelassener, wenn sie über einen guten Serotoninspiegel verfügen. Die Produktion des Hormons Serotonin wird durch Tageslicht gefördert, sodass Menschen im Sommer im Schnitt glücklicher sind als im Winter. Doch Tageslicht hat noch einen weiteren Effekt: Es baut Melatonin ab.

Melatonin ist das sogenannte „Schlafhormon“. Es ist dafür verantwortlich, dass wir müde werden und schlafen können. Nur dann, wenn kein Tageslicht mehr durch die Augen aufgenommen wird, kann Melatonin in der Zirbeldrüse im Gehirn gebildet werden. Einerseits möchte man tagsüber Müdigkeit vermeiden und ist daher darüber ziemlich froh. Doch andererseits kann zu viel Licht abends zum Problem werden.

Wer Probleme damit hat, einzuschlafen, sollte Lichtquellen vermeiden. In vielen Fällen ist es sogar künstliches Licht, das die Melatonin-Produktion hemmt. Denn vor allem der Blauanteil in Licht ist schuld daran, wenn wir einmal nicht schlafen können. Auf jeden Fall sollten Vorhänge oder Plissees an den Fenstern angebracht werden. So hält man das Tageslicht dann fern, wenn es zur Bildung des Schlafhormons kommen soll.

Ein Plissees kann die Sonneneinstrahlung reduzieren

Weitere Vorteile von Tageslicht

Tageslicht ist essenziell für die Bildung von Vitamin D. Dieses Vitamin stärkt das menschliche Immunsystem und soll sogar Krankheiten wie Krebs oder Osteoporose verhindern. Es ist gängige Praxis, besonders die Unterarme dem Sonnenlicht auszusetzen. Dieser Vorgehensweise wird nachgesagt, die Bildung von Vitamin D besonders anzuregen. Dabei braucht es jedoch nicht viel: Ein kurzes Sonnenbad in der Mittagspause kann schon dabei helfen, neue Energie zu tanken.

Licht sorgt zudem für Konzentration. Hier ist jedoch nicht nur Tageslicht angesagt – auch künstliche Lichtquellen können dabei helfen, das Gehirn auf Hochtouren zu bringen. Eine Studie in Hamburg hat gezeigt, dass helles Kunstlicht Schüler am Morgen motivierte und fit machte, während warmweißes Licht für mehr Ruhe gesorgt hat.

Tageslicht hat auch noch einen ganz anderen Effekt: Menschen fühlen sich geborgen und sicher, wenn es hell ist. In der Dunkelheit bekommen nicht nur Kinder Angst – auch viele Erwachsene werden unsicher. Das liegt daran, dass die Sinneszellen der menschlichen Augen mit geringem Licht nicht gut umgehen können. Dadurch ist man automatisch ständig auf der Lauer. Bei ausreichend Tageslicht fühlt man sich hingegen sicherer und man kommt besser zur Ruhe.

Kann Licht gefährlich sein?

Tageslicht an sich ist sehr gesund. Es hat viele Vorteile und gesundheitsfördernde Effekte. Aufpassen sollte man allerdings bei einer zu hohen Sonneneinstrahlung. Die enthaltenen UV-Strahlen können die Zellen schneller altern lassen und neben Falten auch Krankheiten verursachen.

Aufpassen sollte man außerdem bei bläulichem Licht. Dieses kann für Schlafstörungen verantwortlich sein, aber auch Diabetes, Fettleibigkeit sowie Bluthochdruck sollen laut Experten von falschem Licht verursacht werden. Ihm wird zudem nachgesagt, für Tumorerkrankungen verantwortlich zu sein. Zudem kann bläuliches Licht die Konzentration schwächen und depressiv machen.

Wie stark diese Auswirkungen allerdings sind, muss erst noch erforscht werden. Es ist kein Problem, sich hin und wieder bläulichem Licht auszusetzen – aufgrund von Smartphones, PCs und anderen elektronischen Geräten kommt man ihm ohnehin nicht aus. Nur übertreiben sollte man es mit dieser Art von Licht besser nicht.

Was tun bei zu wenig Sonnenlicht?

Jeder kennt es: Das Wetter wird trüb und trist und die Sonne lässt sich kaum mehr blicken. Der Herbst beginnt und spätestens im Winter hat man es mit Winterblues oder sogar einer depressiven Verstimmung zu tun. Doch gibt es etwas, was man machen kann, um dem zu entgehen? Was hilft, wenn es einfach zu wenig Sonnenlicht gibt?

Als besonders wirkungsvoll haben sich Tageslichtlampen erwiesen. Dabei handelt es sich um Lampen, deren Leuchtspektrum dem von Tageslicht entsprechen. Sie sollen die Produktion von Vitamin D ankurbeln, gegen Winterdepressionen helfen und dem Gehirn beim Lernen oder beim Arbeiten auf die Sprünge helfen. Dabei enthalten sie keine schädliche UV-Strahlung. Man spricht oft auch von einer sogenannten Lichttherapie.

Ein weiterer Tipp ist, selbst in der kalten und dunklen Jahreszeit regelmäßig Spaziergänge zu machen. Am besten eignet sich die Mittagszeit, zu der es am hellsten ist. Übrigens: Man kann sich einen Vorrat an Vitamin D zulegen, indem man die Sommermonate voll auskostet. So übersteht man den Winter viel besser.

Fazit

Tageslicht ist wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden. Auch die Konzentration und Produktivität werden durch Licht gefördert. Daher sollte man es vermeiden, zu wenig Sonnenlicht abzubekommen. Auch eine Lichttherapie kann dabei helfen, die kalte Jahreszeit, in der es dunkler ist, zu überstehen.

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