Gesundheitliche Vorteile der Sauna
In Finnland gehören Saunabesuche zum Alltag. In Deutschland erfreuen sie sich vor allem im Winter großer Beliebtheit: Die Sauna wirkt entspannend und man bekommt den Kopf frei. Nicht zu vergessen sind auch die gesundheitlichen Vorteile, die die Sauna ihren Besuchern bietet. Inwiefern sich die Sauna positiv auf die Gesundheit auswirkt, erfahren Sie in folgendem Artikel.
Welche gesundheitlichen Vorteile bietet die Sauna?
Was die Sauna so gut für die Gesundheit macht, ist das Schwitzen. Auch der Wechsel von trockener, heißer Luft mit einer anschließenden Abkühlung sorgt für einige positive Effekte. Studien belegen, dass beim Saunieren alle Organsysteme angeregt werden. Finnische Wissenschaftler gehen sogar davon aus, dass Saunabesucher durch regelmäßiges Schwitzen ihre Lebenserwartung erhöhen können.
1. Abwehrstoffe werden durch die Sauna gebildet.
In der Sauna herrschen hohe Temperaturen, was zur Folge hat, dass auch die Körpertemperatur schnell ansteigt. Dabei erhöht sich die Temperatur der Haut um rund 10 °C und im Inneren des Körpers um 2 °C. Das gibt dem Immunsystem das Signal, Abwehrstoffe zu bilden. Je mehr Abwehrstoffe ein Körper hat, desto besser kann er Krankheiten – vor allem Infekten – trotzen. Der Besuch in der Sauna dient somit vorbeugend und ist vor allem in der kalten Jahreszeit zu empfehlen.
2. Hoher Blutdruck wird durch die Sauna ausgeglichen.
Zahlreiche Studien haben ergeben, dass sich der Saunagang positiv auf hohen Blutdruck auswirkt. Er wird um durchschnittlich 10-15 mmHg (Millimeter-Quecksilbersäule) gesenkt – und das dauerhaft. Warum ist das so?
Die Hitze, die in der Sauna vorherrscht, sorgt dafür, dass das Herz eine Zeit lang kräftiger sowie schneller schlägt. Dabei weiten sich die sogenannten Arteriolen, wobei es sich um kleine Blutgefäße handelt, die weit verzweigt sind und durch den gesamten Körper laufen. Bei Abkühlung des Körpers ziehen sie sich wieder zusammen. Dieser Prozess kann als Training für die Gefäße betrachtet werden, da sie dadurch immer flexibler werden und nach und nach besser in der Lage sind, einen zu hohen Blutdruck auszugleichen.
3. Die Sauna sorgt für schöne Haut.
Wer sich mit Hautpflege beschäftigt, weiß, dass Dampfbäder für das Gesicht positive Auswirkungen haben. Der Effekt, den die Sauna hervorruft, ist noch viel stärker. Durch das intensive Schwitzen öffnen sich die Poren der Haut. Somit kann überflüssiger Talg abfließen und tote Hautschüppchen lösen sich ab. Das sorgt für einen frischeren Teint und Hautunreinheiten werden auf natürliche Art und Weise bekämpft. Der ein oder andere konnte durch regelmäßiges Saunieren sogar Hautkrankheiten wie Schuppenflechte, Nesselfieber oder Neurodermitis loswerden. Zudem regt die Wärme die Durchblutung an, was zu einer rosigen, gesunden Gesichtsfarbe verhilft.
4. Rheuma wird durch den Saunagang gelindert.
Das Schwitzen sorgt für einen antientzündlichen und schmerzlindernden Effekt. Rheumapatienten sind demnach optimal in einer Sauna aufgehoben. Auch bei Gicht ist der Besuch einer Sauna eine gute Wahl. Da sich die Blutgefäße erweitern, kommt es zu einer stärkeren Durchblutung von Gelenken und Muskeln, was sich sowohl auf Rheuma als auch auf Gicht positiv auswirkt.
Richtig Saunieren – so funktioniert‘s
In der Regel dauert ein Saunabad um die 8 – 12 Minuten, jedoch nicht länger als eine Viertelstunde. Dabei ist es wichtig, auf den eigenen Körper zu hören: Fühlt man sich unwohl oder wird einem sogar schwindelig, ist es empfehlenswert, das Saunieren zu unterbrechen. Vor allem Anfängern kann es passieren, dass sie nicht die gesamte Zeit eines Saunabads durchstehen – optimal ist eine Dauer von 5 Minuten für den Anfang. Wer noch nicht oft in der Sauna war, setzt sich am besten auf eine der unteren Bänke. Da Hitze aufsteigt, ist es oben viel heißer als unten. (Quelle: Sauna-Portal)
Um möglichst viel vom Saunieren zu haben, gibt es verschiedene Saunazubehöre. Spezielles Saunasalz beispielsweise regt den Körper zu vermehrtem Schwitzen an. Dabei werden abgestorbene Hautschüppchen entfernt, die Haut nimmt wertvolle Mineralien aus dem Salz auf und wird gereinigt. Beliebt sind auch ätherische Öle, die besonders effektiv dabei helfen, einen klaren Kopf zu bekommen und richtig durchatmen zu können. Ätherische Öle befinden sich beispielsweise in Saunadüften und Sauna-Aufgüssen.
Nach dem Saunieren ist es wichtig, sich richtig abzukühlen und viel zu trinken – immerhin hat der Körper durch das Schwitzen viel Flüssigkeit verloren. Mineralwasser mit einem hohen Gehalt an Kalzium und Magnesium oder verdünnte Fruchtsäfte eignen sich dafür hervorragend.
Herzpatienten aufgepasst: Was man in der Sauna beachten sollte
So positiv die gesundheitlichen Auswirkungen der Sauna auch sind – bei gewissen Vorerkrankungen sollte man der Sauna entweder fernbleiben oder ein paar Dinge berücksichtigen. Wer unter starkem Bluthochdruck leidet oder sogar einmal einen Herzinfarkt hatte, profitiert zwar vom Saunagang an sich, sollte jedoch davon absehen, sich hinterher ins eiskalte Tauchbecken zu begeben. Besser ist es, mit kühlem Wasser und vor allem langsam abzukühlen. Wer sich unsicher ist, sollte in jedem Fall mit seinem Arzt – am besten einem kompetenten Kardiologen – vorab Rücksprache halten. Oftmals wird nach einem Herzinfarkt sogar zu regelmäßigen Aufenthalten in der Sauna geraten. Da jeder Körper und jede Erkrankung individuell ist, gilt es auch, individuelle Lösungen zu suchen.
Zudem ist die Sauna nicht der allerbeste Ort für Menschen mit einer Herzschwäche. Zwar kann sie trotzdem positive Auswirkungen auf den Körper haben, doch zu hohe Temperaturen sind zu vermeiden. In so einem Fall ist es für Betroffene besser, sich in eine Infrarot-Sauna zu begeben, die lediglich 50 – 70 °C erreicht. Auch hier gilt: Den nächsten Saunagang besser vorher mit dem Arzt besprechen.
Wann eignet sich kein Saunabesuch?
Zwar hilft ein Saunabesuch gegen die Beschwerden, die mit Erkrankungen wie Rheuma einhergehen. Es ist jedoch nicht empfehlenswert, eine Sauna aufzusuchen, wenn man gerade einen rheumatischen Schub erlebt. Da das Immunsystem in dieser Situation ohnehin belastet ist, fühlt man sich nach dem Saunabesuch nicht besser, sondern noch erschöpfter als vorher.
Die Sauna ist außerdem für all jene tabu, die unter einem Infekt leiden oder Fieber haben. Der Grund ist derselbe: Ein Saunabesuch wird hierbei keine Linderung verschaffen, sondern die Symptome vermutlich verschlimmern. Immerhin wirkt die Sauna vorbeugend und nicht im Nachhinein.
Auch wenn die Sauna bei Hautkrankheiten hilft, gilt es einen Besuch zu vermeiden, wenn man eine entzündliche Hautkrankheit oder sogar offene Wunden hat. Durch die starken Temperaturen können sich die Wunden entzünden und schlechter abheilen. Zudem besteht eine potenzielle Ansteckungsgefahr für andere Besucher der Sauna.
Fazit
Ein Besuch in der Sauna bringt vielfältige Vorteile mit sich. Dennoch gilt es einiges zu beachten, wenn man gewisse Vorerkrankungen oder akute Beschwerden hat. Wer es mit dem Schwitzen in der Sauna jedoch richtig macht, profitiert langfristig von den Vorzügen, die der finnische Exportschlager zu bieten hat.