Gesundheit

Strahlenschutz: So wichtig ist er

Bestimmt haben die meisten bereits einmal eine Computertomographie (CT) oder eine Röntgenuntersuchung über sich ergehen lassen. Doch vielen ist gar nicht bewusst, dass diese Strahlung potenziell sehr gefährlich sein kann. Hier kommt der Strahlenschutz ins Spiel. Worum es sich dabei handelt, was Strahlenschutz für Ärzte bedeutet und viele weitere Fragen klärt folgender Artikel.

Was ist Strahlenschutz?

Im Allgemeinen versteht man unter Strahlenschutz den Schutz von Umwelt und Mensch vor gefährlichen Strahlen bzw. den Auswirkungen davon auf den Organismus. Es gibt sowohl natürliche als auch künstliche Strahlenquellen. Diese können sich beide negativ auf den menschlichen Körper auswirken.

Heute kommen die meisten nur dann mit Strahlen in Berührung, wenn eine ärztliche Untersuchung ansteht. Röntgen, ionisierende Strahlung und andere Formen von Strahlung werden im medizinischen Bereich häufig eingesetzt. Sowohl in der Radiologie als auch bei einer Strahlentherapie oder in der Nuklearmedizin wird Strahlung eingesetzt.

Auch wenn solche Behandlungen manchmal notwendig sind, um eine Diagnose stellen zu können oder eine Erkrankung zu behandeln, gehört ein sorgfältiger Strahlenschutz mit dazu. Hierfür gibt es wichtige Prinzipien:

  • Grundsatz der Rechtfertigung und Notwendigkeit: Behandlungen und Untersuchungen unter Einsatz von Strahlung sollte nur dann stattfinden, wenn sie wirklich notwendig ist.
  • Strahlenanwendung darf nicht ohne einen daraus resultierenden Nutzen durchgeführt werden.
  • Minimierungsgebot: Die Strahlung sollte so gering wie möglich gewählt werden.
  • Grundsatz der Überwachung individueller Dosisgrenzwerte: Jeder Mensch hat eine eigene Strahlendosis. Diese sollte bei einer Behandlung nicht überschritten werden.

Was besagt das Strahlenschutzgesetz?

Das Strahlenschutzgesetz (StrlSchG) wurde in Deutschland eingeführt, um einen Schutz vor gefährlicher Strahlung zu ermöglichen. Das Gesetz wird durch einige Vorschriften ergänzt. Zu diesen zählen:

  • Atomgesetz (AtG)
  • Strahlenschutzverordnung (StrlSchV)
  • Brustkrebs-Früherkennungs-Verordnung (BrKrFrühErkV)
  • Medizinproduktegesetz (MPG)
  • Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)
  • Röntgenverordnung (RöV)

Im Strahlenschutzgesetz wird nicht nur der medizinische Bereich abgeklärt. Hier gibt es Verordnungen und Gesetze für viele verschiedene Situationen, in denen Menschen mit Strahlen in Berührung kommen können – so zum Beispiel auch in Atomkraftwerken.

Warum ist Strahlenschutz so relevant?

Dass man sich nicht einfach so radioaktiver Strahlung aussetzt, dürfte den meisten klar sein. Doch auch vor Röntgenstrahlen sollten sich Menschen schützen. Denn auch diese Strahlung kann in menschlichen Zellen einen bleibenden Schaden anrichten. Eine Überdosis von Röntgenstrahlen könnte sogar zum Zelltod führen. In einigen Fällen wurde auch die Bildung von Krebszellen durch zu hohe Röntgenstrahlung nachgewiesen.

Auch bei der sogenannten Computertomographie sind Patienten hoher Strahlung ausgesetzt. Zwar ist das Risiko recht gering, doch auch ein CT kann in späteren Jahren zu einer Krebserkrankung führen.

Die Magnetresonanztomographie, welche besser unter der Kernspintomographie oder dem Begriff MRT bekannt ist, arbeitet mit Magnetfeldern und Radiowellen. Hier kommt es daher nicht zu einer Strahlenbelastung, wie viele Menschen meinen.

Es ist übrigens nicht nur der Patient, der geschützt werden muss. Auch das Personal muss gemäß dem Strahlenschutzgesetz einen Schutz vor Strahlenexposition genießen. Aus diesem Grund befinden sich die Mitarbeiter nicht im selben Raum, wenn eine Röntgenuntersuchung oder ein CT durchgeführt werden.

Strahlenschutz in der Praxis

Bleischürze
Bleischürzen schützen vor Strahlung

Wohl jeder kennt sie: die Bleischürze, die man tragen muss, wenn es zu einer Röntgenuntersuchung kommt. Da Blei eine sehr hohe Dichte hat, kann die Strahlung die Atome nicht passieren. Somit hat die Schürze eine abschirmende Wirkung. Sie wird verwendet, um unnötige Strahlenbelastung zu vermeiden. Wenn beispielsweise nur der Arm geröntgt werden muss, sollte der restliche Körper durch Blei geschützt werden.

Es gibt allerdings noch mehr Maßnahmen, die im Hintergrund ablaufen, wenn eine Behandlung durchgeführt wird, bei der Strahlung zum Einsatz kommt. Nur ausgebildetes Personal darf bei einer Röntgenuntersuchung beteiligt sein. Zudem ist ausreichend Abstand ein Muss.

Auch die Arbeitsvorbereitung hat viel mit dem Strahlenschutz zu tun. Das Feld, welches geröntgt wird, sollte auf keinen Fall größer als das bildgebende System (Bildverstärker oder Röntgenfilm) sein. Dadurch kann man die Streustrahlung reduzieren.

Ebenso trägt die richtige Durchleuchtungszeit zu einem Schutz vor Strahlung bei. Die Untersuchungszeit sollte so kurz wie möglich sein. Viele Praxen verfügen inzwischen auch über eine entsprechende Ausstattung. Neuere Geräte ermöglichen aussagekräftige Bilder bei reduzierter Strahlung. Somit können Patienten auch durch erneuertes Equipment geschützt werden.

Wer braucht Strahlenschutz überhaupt?

Strahlenschutz ist notwendig, damit Ärzte überhaupt Röntgenbehandlungen, Strahlentherapien und Computertomographien durchführen dürfen. Bei all diesen Anwendungen wird der menschliche Körper starker Strahlung ausgesetzt. Nur mit entsprechenden Schutzmaßnahmen kann verhindert werden, dass dies negative Effekte hat.

Strahlenschutz für Ärzte

Ärzte haben viel mit Strahlung zu tun: Röntgenstrahlen, ionisierende Strahlen und radioaktive Stoffe. Damit Patienten stets sicher bei solchen Behandlungen sind, ist ein einschlägiges Know-how von großer Bedeutung. Das Wissen über Strahlenschutz können sich Ärzte in entsprechenden Schulungen aneignen. Man spricht hierbei auch von der sogenannten Fachkunde im Strahlenschutz.

Die Fachkunde kann bei verschiedenen Ärztekammern erworben werden. Nur wenn sie vorhanden ist, darf ein Arzt eigenverantwortlich röntgen und ähnliche Behandlungen vornehmen. Darüber hinaus ist es notwendig, immer einen weiteren Arzt mit Fachkunde im Strahlenschutz als Aufsicht an der Seite zu haben. Außerdem muss die Fachkunde alle 5 Jahre aktualisiert werden. Diese Regelungen sind im § 145 der Strahlenschutzverordnung festgehalten.

Fazit

Strahlenschutz ist ein wichtiges Thema, welches vor allem in der Medizin nicht vernachlässigt werden darf. Zu diesem Zweck gibt es einschlägige Verordnungen und Gesetze. Der Schutz vor Strahlung ist in jedem Fall wichtig, um Schäden an Zellen oder Zelltod zu verhindern.

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